February 19, 2013 6:48 PM

We're pretty fucked.

Nicklas Nygren, besser bekannt unter dem Pseudonym Nifflas, sticht heraus aus der Masse der unabhängigen Spieledesigner – einerseits durch seine minimalistischen Adventurespiele aus dem Knytt-Universum, andererseits durch den gigantischen Bartwuchs, der ihn, wie er selbst sagt, bald zu den ZZ Top unter den Game Designern machen könnte, würde ernicht in unregelmäßigen Abständen radikal gestutzt werden.

Nifflas schafft es, seinen Gedanken und Gefühlen auf unnachahmliche Weise Ausdruck zu verleihen – Durch reale Fotos, die in seinen Spielen häufig die Stimmung vorgeben. Durch einfache, aber treffende Vergleiche („Heinicken ist das Call of Duty unter den Bieren“). Oder durch kindlich phantastische Ideen und den Mut, sie ohne zu viel Nachdenken umzusetzen – das gilt zumindest für den Einfall, in seinem letzten Spiel „Knytt Underground“ selbst als Figur aufzutreten &ndsh; am geheimen Indie-Entwickler-Hauptquartier im Gebälk des Eiffelturms arbeitet er sicher noch.

Obwohl Nifflas stets auch seine politischen Überzeugungen in den von ihm erdachtten Spielen unterbringt, schafft er es dennoch, nicht dogmatisch zu wirken: Häufig spielen seine Abenteuer in einer Menschen entvölkerten Welt, nach dem Ende der Zivilisation. Doch statt einer Horrorvision präsentiert der Designer in den Knytt-Spielen eine Welt die von positiv gestimmten, in der Regel konstruktiv handelnden Elfen und Feen bewohnt wird. Seine Einwohner respektieren und schätzen die Natur und leben mehr oder weniger friedlich zusammen.

Nifflas beherrscht diese Art subtiler Psychologie sehr gut, möglicherweise spielt er daher in der Freizeit so gern Gesellschaftsspiele wie „Mafia“ mit seinen Freunden.

Anlässlich der diesjährigen Casual-Connect-Konferenz wurde Nifflas gebeten, sein neues Multiplayerspiel „Spaceship With A Mace“ vorzustellen und ich hatte Gelegenheit, ihn für ein kurzes Interview in die bittere Kälte zu zerren, vielen Dank dafür.


Author: nille | Permalink | Category: games