Dia de los Muertos
Am 1. und 2. November wird in Mexiko der
Tag der Toten, der
Dia de los
Muertos gefeiert.
Wie der Name erkennen läßt, gedenkt man an diesen beiden Tagen
den Verstorbenen - Allerdings auf eine etwas andere Weise als in unseren
Breiten. Zwar begibt man sich (im Kreise der Familie) auf den Friedhof und
zündet auch Kerzen an, doch das sind wahrscheinlich die einzigen
Gemeinsamkeiten mit der unserer Art, dem Tod zu begegnen. Ruhe,
Bedrückung und dunkle Farben wird man am Dia de los Muertos
wahrscheinlich vergebens suchen, denn es wird nicht um die Toten getrauert,
sondern mit ihnen gelebt, der Tod wird als Teil des Lebens angesehen. Man besucht seine verstorbenen Angehörigen,
singt und tanzt und bereitet ihnen sogar ihre Lieblings-Speisen,
außerdem zündet man 'copal', eine Art Weihrauch, an und kauft
für sich oder Bekannte 'calaveras', zuckrige Totenschädel, die im
Tode Glück bringen sollen.
Vor einiger Zeit lief auf eine nette
Dokumentation, bzw. Reisebericht, mit diesem Thema auf
TerraNova
(ex-onyx.tv) - Die Sendung wird bestimmt irgendwann wiederholt, mal
abwarten. Auch der durch obigen Link erreichbare Wikipedia-Artikel ist
lesenswert.
Ich finde, das Fest sollte auch hierzulande eingeführt werden und wir
sollten uns von der öden amerikanischen Version von Halloween, die
immer weiter um sich greift, lossagen. Dann müßten wir auch nicht
jedes Jahr den x-ten Aufguß drittklassiger Horrorfilme erdulden.
Bei den Worten 'copal' und 'calavera' ist hoffentlich jemand hellhörig
geworden, handelt es sich doch dabei um die Namen zweier Charaktere aus
Grim Fandango,
meinem Lieblings-Adventure.
ninth-world.com
bietet einen schönen Artikel über den Bezug zum Dia de los Muertos
im Spiel (Dort natürlich der Tag der Lebenden), sowie zu Art Deco
und Film Noir. Dort gibt es auch ein paar Konzept-Grafiken und die Designer
Diaries zu bestaunen.
Nun möchte ich noch das famose Gedicht wiedergeben, welches Manny
vorträgt, wenn man in bei Velasco an der Pier den Mond betrachtet:
Wie Knochen so bleich,
Schien der Mond auf den Deich.
Und wir hatten uns beide so lieb.
Das Glück ward uns hold.
Und ich dachte nur "Hups",
Als sie kopfüber auf's Meer hinaustrieb.
Herrlich, nicht wahr?! ;)