mediale aufarbeitung des bush-besuchs
"[...]ein außerordentlich erfolgreiches, ein
außerordentlich freundliches Treffen" - Ein außerordentlich
langweiliges Treffen.
Man will zusammenarbeiten: Bei der Energiepolitik - Aber Kyoto lehnt man
weiterhin ab (Japan ist eben immer noch ein Reiz-Thema in den USA, das
hätten sich die Herren und Damen DiplomatInnen auch schon vorher denken
können), Iran ist nicht Irak, die diplomatischen Bemühungen stehen
wieder erst am Anfang, man hat noch keine Position zu einem
ständigen Sitz im Sicherheitsrat bezogen..
Sollte ich nichts verpaßt haben, also alles in allem nichts als
Händedrücken, Schenkel- und Schulterklopfen und Kamera-Gegrinse.
Ich finde, das hätte ja nun echt nicht unbedingt sein müssen. In
Zeiten von MMS und
Blume2000 hätte man das ganze ja auch anders
abwickeln können. Ich verstehe nicht, warum nen Strauß Blumen
oder ein neuer Jamba!-Klingelton die transatlantischen Beziehungen genau so
gut hätte gerade biegen können wie, ahem, Mainz. Fischer und
Powell haben es doch schließlich vorgemacht: Kiste Flens schenken,
fertig! Vielleicht wäre ’Dubja’ dann auch mal wieder etwas
entspannter drauf.
Naja, mich als Glotzophonisten erster Garde (Dank den Massen an Trickfilmen,
die ich mittels des alten Tele5 u. ä. als Kind konsumiert habe,
fällt mir in jeder Lebenslage die richtige HeMan-Moral-Ansprache ein!)
hat natürlich interessiert, wie das TV dieses Ereignis aufnehmen und
verarbeiten würde.
Von Phoenix war ich etwas enttäuscht, das, was dort dokumentiert wurde,
war wirklich etwas dünn - Die beiden ’First Ladies’ zwei
Stunden im Dom zu filmen, hätte man sich gern sparen können und
stattdessen vielleicht ein paar Außenstehende mit ihrer Meinung
über den Besuch zu Wort kommen lassen oder etwas anderes in der
Richtung.
Allerdings zwei Beiträge in zwei Satire-Sendungen zweier dritter
Programme haben mich aufgrund der Tatsache, daß diese meiner Meinung
genau den richtigen Ton trafen und die Angelegenheit trefflich auf den Punkt
brachten, wieder einmal zum Nachdenken darüber gebracht, ob man sich
nicht doch daran beteiligen sollte, deren Arbeit durch Rundfunkgebühren
zu vergüten.
Das waren erstens
Quer, wo man den beiden
Protagonisten des Spektakels auf wunderbare Art und Weise den Schlager
"Marmor, Stein und Eisen bricht" in den Mund legte, und, zweitens,
Extra-3, wo der imaginäre
Reporter Tom Buhruf die Floskeln, die während dieser plumpen
Charme-Offensive fielen, durch den Herrn Bush persönlich noch einmal
Revue passieren ließ.
Und noch etwas: Die Rundschau, die Frankfurter natürlich,
überraschte mich heute durch einen Artikel über die
Oscar©®™-Verleihung und dessen neuen Moderator Chris Rock.
Der Herr hat sich ja durchaus einen Namen damit gemacht, ebenso für die
eine oder andere Überraschung gut zu sein. Vorsorglich wird
übrigens leicht zeitverzögert ausgestrahlt, um fleißig
böse Wörter wegpiepen zu können - Vielleicht wirds ja ganz
lustig..
Also, schönes Wochenende!