Liebes Tagebuch! [2]
Der heutige Tag begann wie immer ganz entspannt, ich ging nach dem
mittäglichen Aufstehen eine Runde die
Angel auswerfen, schließlich kommt auch im Königreich
Hyrule
am Freitag Fisch auf den Tisch, habe einige wildgewordene entlaufene Ziegen
eingefangen und wollte gerade mein Pferd
Horst satteln, um zum
Schloß zu reiten und dort unserem Lehnsherren ein wirklich
schönes Schwert als
Zehnten abzuliefern (Sie haben schon eine ganz
hübsche Sammlung)...

Das war dann auch der Moment, in dem sich der heutige Tag in einen Albtraum
verwandelte und, ich darf es vorweg nehmen,
ich mich in einen lebendigen
Albtraum verwandelte.
Wie gesagt, ich machte mich auf den Weg zu
Horst, den die junge
Dorf-Schönheit
Ilya in Pflege genommen hatte, weil ein gewisser
Jemand ihm ein wenig zu sehr die Sporen gegeben hatte. Bei der lokalen
Quelle angekommen, fand ich die Beiden in trauter Zweisamkeit vor - ebenso
wie einige häßliche grüne Monster, die auf
überdimensionalen
Meer- Wildschweinchen daher geritten kamen und
in ihrer Kindheit dringend einen Kieferorthopäden hätten aufsuchen
müssen.
Als der namenlose Held eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte,
fand er sich in einer Gefängniszelle zu einem ungeheuren Ungeziefer
verwandelt.
Es war eine haarige Angelegenheit, den modrigen
Gemäuern, die, wie sich später heraus stellte, eben das Schloß Hyrule
sein sollten, zu dem ich eigentlich aufbrechen wollte, zu entfliehen.
Ich hätte es wohl kaum ohne das kleine, vorlaute -ääh- Wesen
Midna geschafft. Sie.. Es stellte sich allerdings als recht hilfreich in
dieser, mit
Ausnahme der
Prinzessin Zelda, deren Bekanntschaft zu machen
ich unter diesen Umständen kaum noch für möglich gehalten
hatte, von monströsen Kreaturen bewohnten Welt, heraus. Midna hat mir
einige gute Tricks beigebracht, sodaß ich denen, die mir eines
über den Schädel gezogen haben, noch zeigen werde, wo der Hammer
hängt!

Nachdem die Prinzessin ein wenig Licht in diese höchst verwirrende
Angelegenheit gebracht hatte (Überfall durch bösen
Schattenkönig im Hühner-Kostüm), willigte Midna ein, mich
zurück in die sichere Heimat zu führen, wo ich mich wieder in
einen Menschen verwandeln sollte und alles wieder gut wurde.
So sah zumindest
mein Plan aus, aber: Pustekuchen! Ich hatte immer
noch ein Fell und das Bedürfnis, in der Erde herum zu wühlen, der
Himmel hatte sich auch dort verdunkelt (außerdem regnete es schwarzes Konfetti),
die Dorfbewohner hielten mich für eines der Monster, die die Gegend
unsicher machten und die einzigen, die mich verstanden, waren
Eichhönchen, Frösche und Hühner.

Ich würde sagen, liebes Tagebuch, wir sehen uns nächste Woche
wieder: Wenn ich mich endlich aus diesem Schlamassel befreit habe - oder
aufwache und merke, daß alles nur ein böser Traum war!
Folge
1