Ijon Tichy
Am 19. 3. hat
SeniorenTV das ZDF begonnen, die Mini-Serie "Ijon
Tichy: Raumpilot", bestehend aus 6 Teilen zu je 15 Minuten, sowohl im
regulären Programm - wie es sich gehört für jede Sendung, die
auch nur entfernt Menschen diesseits des Rentenalters ansprechen und wenigstens
einen Hauch von Innovation versprühen könnte, nach Mitternacht -
sowie in der
Mediathek
auszustrahlen.
Die Sendung hat Stanislaw Lems Kurzgeschichten-Sammlung
"Sternentagebücher"
locker zum Vorbild, die sich um die ersponnenen Abenteuer des namensgebenden
Raumpiloten dreht. Wie akkurat die Erzählungen nachgebildet worden
sind, kann ich leider nicht genau sagen, da ich die Bücher (noch!) nicht gelesen habe.
So viel zur Theorie, und nun zur Praxis - der besser gesagt: "Vom Regen
in die Traufe"..
Die bisher gesendeten Folgen animieren leider einfach nur zum Abschalten: Die
Länge von 15 Minuten ist an sich schon skandalös, obwohl es einen
Sprecher gibt, fehlt es dennoch
eindeutig an
Erzählung - und zwar in Form von Inhalt, denn noch mehr
der dilettantisch auf Russisch getrimmten Sprache, die durchweg Verwendung
findet, kann vermutlich kein lebendiger Mensch ertragen.
Daß die Serie visuell auf B-Movie-Flair getrimmt wurde, finde ich in
ziemlich passend, und auch die Spezialeffekte gefallen. Die Verwendung von
Haushaltsgeräten als Kulisse habe ich zwar schon in deutlich
kreativerer
Ausführung
gesehen, und das ginge auch so in Ordnung, wenn man mir nicht die Idee von
der Kaffeekanne als Rakete geklaut hätte ;).
Original
Fälschung
Fazit: Das ZDF spart meinetwegen ein wenig Bandbreite im Internet ein und
hat zudem einen jungen Mann dazu bewogen, wieder einmal ein Buch in die Hand
zu nehmen - Bildungsauftrag erfüllt, würde ich sagen!