E3
Es ist wieder Electronic Entertainment Expo in Los Angeles und die halbe
Netzwelt
scheint komplett den Verstand zu verlieren - Insofern nichts neues.. Aber es
wird von Jahr zu Jahr schlimmer! In diesem Jahr durch die Vorstellung der
drei ‘Next-NextGen-Konsolen‘ hat der Hype sicherlich einen
Höhepunkt erreicht. Die neuen Konsolen sind sicherlich auch der Grund
dafür, daß in diesem Jahr nicht nur die üblichen
Verdächtigen wie Foren, Blogs, Technik- und Games-Seiten, sondern auch
die etwas mehr schillernden Portale und Onlinemagazine die E3 nicht nur im
Nebensatz erwähnen. Natürlich hält sich auch weiterhin die
Behauptung, Videospiele würden mehr Umsatz als die Filmindustrie
generieren. Ob das nun in Wirklichkeit der Fall ist, ist mir eigentlich
ziemlich Schnuppe. Ich reagiere dabei immer mehr mit Trotz und wünsche
mir immer mehr die ‘gute alte Zeit‘ zurück. Und manchmal,
in Zeiten der E3, wenn ich die nächste riesige Vermarktungswelle, die
ja leider nicht einmal mehr vor Zeitung und Fernsehen halt macht, auf mich
zu rollen sehe, überlge ich mir ernsthaft, mit dem spielen
aufzuhören. Ich sage das nicht gern, da ich mich schließlich
nahezu
jeden Tag mit Videospielen beschäftige, und sei es auch nur früh
am Morgen eine Runde Freecell auf dem Mobiltelefon, um endlich einschlafen
zu können..
Für mich sind all die neuen Call of Duties, Quakes, Battlefields, Need
for Speeds, Fifas, UTs, Half-Lifes, Dooms, FarCries usw. usf. die miesen,
zusammengecasteten Pop-Bands, die No Angels, die Heuschrecken, der
Games-Branche!! Mich würde es schwer wundern, wenn auf der
diesjährigen E3 mehr als ein Dutzend Spiele mit einem einzigartigen
oder irgendwie neuartigen Konzept vorgestellt worden sind oder weniger als
die Hälfte der Titel Fortsetzungen bekannter Spiele wären. Ich
habe derzeit mit dem spielen begonnen, weil damals fast jeder neue Titel
ein revolutionär neues Gameplay, bzw. im Falle der
Point-and-Click-Adventures immer neue und jedes Mal interessante
Geschichten bot, man in den meisten Fällen wochenlang seinen Spaß
hatte und vor allem Videospiele sich durch ihre Interaktivität
grundlegend von anderen Unterhaltungsformen unterschieden. Da aber heute
leider alles was sich so Adventure oder Shooter schimpft, genau so
inszeniert wird, wie mittelmäßige Hollywood-Action-Filme, die
meines Erachtens auch viel zu zahlreich vorhanden und deren
Geschichten genau so austauschbar sind wie die heutiger Videospiele sind,
gehen die eigentlichen Qualitäten des Mediums Videospiel mehr und mehr
verloren. Ich bin der MEinung, daß sich die Videospiel-Kultur nicht
verbreitet, sondern, im Gegenteil, in rasantem Tempo sang- und klanglos
verschwindet.
Im Moment bereue ich es sehr, meine umfangreiche (aber natürlich immer
deutlich zu kleine) Lego-Sammlung meinen kleine Geschwistern überlassen
zu haben.. Ich denke genau das sollten Compputerspiele heute eigentlich
sein: Ein unendlich großes, aber hochgradig portables und
kostengünstiges Lego-Spiel-Paradies, eine riesige Sandkiste! Die
einzigen Spiele der E3, die diesem Anspruch auch nur ansatzweise
genügen, sind die schon früher in diesem Blog
erwähnten
The Movies und
Spore. Es stimmt mich einfach
traurig, wenn die Kapazitäten so vieler junger ambitionierter
Entwickler durch ein paar große Marktführer der Branche dazu
degradiert werden, Produkte herzustellen, die mehr mit (minimal)
interaktiven Filmen als mit Spielen zu tun haben, in die man sich weniger
hinein denken kann als in ein
Formula One Grand Prix für den
Atari von 1991.
Auch von den drei großen Hardware-Herstellern, die natürlich auch
in großem Maße tonangebend sind und ihre eigenen
Game-Studios unterhalten, macht es in meinen Augen einzig Nintendo richtig,
indem sie weniger Wert auf HDTV und damit verbundene Multi-Prozessoren und
Monster-Grafik-Chips setzen, sondern ihr Augenmerk eher auf kleine,
bezahlbare Konsolen und womöglich (Man darf ja noch hoffen!) innovative
Spiele und Eingabegeräte setzen.
Es gibt ein Phänomen, welches mich jedes Mal gedanklich begleitet, wenn
ich die Berichterstattung verfolge, bzw. mich darüber ereifere: Die
sogenannten oder auch Booth-Babes! Vermutlich kann eine Messe wie die E3
auch nur an einem Ort der Erde, also Los Angeles, stattfinden, denn
schließlich herrscht nirgendwo anders so eine hohe Konzentration von
"Models" und jungen
Porno-Darstellerinnen
Schauspielerinnen, die man zu solch einem Zweck rekrutieren könnte.
Außerdem kommt mir immer wieder ein bestimmter Artikel von Wired oder
Gamespy in den Sinn, in dem einmal hinter die Kulissen geblickt und einige
der Damen nahc ihrer Meinung zu dem Thema gefragt werden.. Leider finde ich
in nicht mehr, deswegen hier der link zu
antiboothbabes.com, um diesem Whan ein
Ende zu bereiten..