The Cosmic Computer
Schöne neue Welt - Das Konzept eines Galaktischen Imperiums dürfte
dank
StarWars nicht nur eingefleischten Science-Fiction-LeserInnen
bekannt sein. Die meisten Darstellungen in Film und Roman,
StarWars
nicht ausgenommen, beziehen sich wahrscheinlich auf Isaac Asimovs
Foundation-Serie,
dessen erste Bände in den Fünfziger Jahren
des 20. Jahrhunderts erschienen, jedenfalls kommt
mir das so vor.
In vielen dieser Reinkarnationen, die alle eine große Ähnlichkeit
mit dem Römischen Imperium aufweisen, droht die vereinigte, meist
zentralistisch regierte Galaxie zu zersplittern und ihre technologischen
Errungenschaften in Vergessenheit zu geraten.
In der Regel verliert das Bündnis durch seinen monströsen,
bürokratischen Regierungs-Apparat (in Form eines ganzen Planeten) die
Fähigkeit zur Anpassung auf neuartige Bedrohungen und geht in einem
Bürgerkrieg unter.
Auch das Original von Asimov widmet einige Kapitel dem Schicksal randst¨ndiger
Planeten, die zu erst das Wissen über Hochtechnologie verlieren, auf
die Landwirtschaft als Haupteinnahmequelle zurück fallen und dessen
Infrastruktur von lokalen Warlords als Rohstoff, den es zu recyclen gilt,
geplündert wird.
Weitaus drastischer als im Original ist die Schilderung dieser Ereignisse
jedoch in Harry Harrisons Roman
Bill, der
galatische Held aus dem Jahre 1965, in dem die Geschichte allerdings
satirisch betrachtet wird und auch viele andere Science-Fiction-Klassiker
auf die Schippe nimmt, und
H. Beam Pipers
The
Cosmic Computer, 1963, Teil der
Terro-Human Future
History-Reihe.
Besondere Aufmerksamkeit möchte ich
The Cosmic Computer zukommen
lassen, da das Copyright dieses Textes nicht erneuert wurde und sich deshalb
in die Public Domain übergegangen ist (Dies bezieht sich auf die USA!
Es ist zwar unwahrscheinlich, daß sich hierzulande jemand für die
Rechte interessiert, aber nicht unmöglich!).
The Cosmic Computer spielt auf
Poictesme, dem "Junkyard
Planet", dessen Bewohner hauptsächlich Melonen anbauen, die zu
Branntwein verarbeitet werden, der zwar anderswo geschätzt, aber
mangels eigener Transportmöglichkeit nicht selbst exportiert werden
können, sondern von Händlern aus anderen Systemen zu
Dumping-Preisen angekauft werden.
Eine andere Einnahmequelle für die
wohlgemerkt bessere Gesellschaft der kleinen, kaum vernetzten Städte -
der Rest der Bevölkerung besteht entweder aus Hunger Leidenden, die
überall hin pilgern, wo es Arbeit oder etwas zu stehlen gibt, oder aus
bewaffneten Piraten, gegen die sich die Siedlungen aus eigener Kraft
verteidigen müssen -
ist die Demontage der über den gesamten Planeten verstreuten,
verlassenen militärischen Einrichtungen, die die galaktische
Föderation nach Ende des Krieges dem Schicksal überlassen hat.
Die Zivilisation auf Poictesme ist auf dem Rückzug: Das Geld ist das
Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist, die Infrastruktur verfällt,
Bürgerwehren halten die öffentliche Ordnung aufrecht, die
Regierung ist einzig an ihrem eigenen Fortbestand interessiert, es herrscht
Endzeitstimmung..
Das Einzige, das der Bevölkerung einen gewissen
Rückhalt bietet, ist ihr beinahe religiöse Glaube daran, daß
sich irgendwo auf dem Planeten ein Super-Computer befindet, der ihnen wie
der
Deus ex machina den Weg in eine glorreiche Zunkunft weisen wird,
sofern er aufgespürt werden kann. Aus diesem Grund finanziert die
Gemeinschaft dem jungen
Conn Maxwell das Studium auf dem Planeten
Terra.
Als Conn jedoch nach 6 Jahren nach Poictesme zurück kehrt, hat er nicht
die
allerbesten Nachrichten im Gepäck - Er hat jedoch einen gewissen Plan
ausgearbeitet...
Wie der aussieht, können sich die Bürger der Neuen Welt seit
kurzem auf dem MP3-Player ihrer Wahl anhören, denn das LibriVox-Projekt
hat kürzlich eine ziemlich gute Audio-Aufnahme des Buches
veröffentlicht (man sollte sich allerdings nicht vor einem moderaten
amerikanischen Akzent scheuen).
LibriVox-Release
Notes: The Cosmic Computer
LibriVox-Katalog
(Fiction) mit vielen anderen interessanten Werken, deren Autoren schon
länger als 70 Jahre verstorben sind.