January 08, 2008 1:16 AM

Play it again NILLE

Viel zu kurz war das vergangene Wochenende, an dem man Team Fortress 2 kostenlos spielen durfte - Amüsiert habe ich mich dennoch prächtig! In insgesamt nur 5 Stunden Spielzeit konnte ich naturellement noch kein abschließendes Urteil über die Qualität des Spieles fällen, insbesondere, was die berühmt berüchtigte Langzeitmotivation angeht, aber tendenziell zeigen beide Daumen schnurgerade nach oben. In der Theorie ist es doch eigentlich garnicht so schwer, einen klassenbasierten Team-Shooter zu entwickeln - Mal sehen, wie Valve sich in der Praxis so schlägt: Klassen-basiert hört sich immer ganz gut an, auf dem Papier!
Wenn die eine Klasse sich jedoch nur dadurch, daß der 0-8-15-Standard-US-Marine ein Sniper-Gewehr anstelle einer Assault Rifle bei sich trägt, von einer anderen Klasse abhebt, läuft in meinen Augen etwas schief. Es darf schon ein wenig mehr sein, und das gibt es in TF 2 auch. Vor allem macht es Spaß, eine etwas exotischere Profession anzunehmen.
Ich habe die meiste Zeit den Medic gespielt, in Spielen wie Battlefield wäre ich nie auf die Idee gekommen, dies freiwillig zu tun. In der Hauptsache heilt man natürlich seine Genossen, das wird auch entsprechend gewürdigt, mit Punkten in der Spiel-Statistik und als Text-Einblendung bei einem Kill, es hat mich jedoch nicht davon abgehalten, auch selbst einmal die Initiative zu ergreifen und im CTF-Modus den Koffer zu klauen oder bei entsprechender Gelegenheit mit der auf kurze Distanz nicht zu unterschätzenden "Syringe Gun" negativ auf die Gesundheit der Gegenspieler einzuwirken - So gehört sich das!

Screenshot - Team Fortress 2

Etwas für die Augen sollte auch dabei sein..
Vielleicht liegt es irgendwo tief in unseren Genen, diese Perversion der Natur, daß scheinbar im Alter von 15 bis 25 ein Großteil der Population der Art sapiens sapiens eine Sympathie für machistische Space Marines hegt, das heißt aber noch lang nicht, daß man sich diesem Gesetz der (im wahrsten Sinne des Wortes) Wildnis unbedingt unterordnen muß.
Hübsch ist's, das Spiel. Aber daß First-Person-Shooter auch im Cel-Shading-Gewand etwas hermachen können, haben vorher auch schon andere Spiele bewiesen, XIII zum Beispiel, das auch einen ganz netten Multiplayer-Part hatte. Zugutehalten muß man TF 2, daß es optisch wie spielerisch, "aus einem Guß" ist, wohl nicht zuletzt deswegen werden die Spiel von Valve von so vielen Menschen geschätzt.
Das Setting betreffend, haute es mich nicht besonders von den Socken, aber es ist wohl der Nostalgie (TF 1) geschuldet - und immerhin keine Alien-verseuchte Raumstation.

Screenshot - Team Fortress 2

Team Fortress 2 bietet auf 6 verschiedenen Karten einige unterschiedliche Spiel-Modi wie Capture-the-Flag und mehrere Domination-Varianten, die ich n00b, zugegeben, im Eifer des Gefechtes nicht immer ganz verstanden habe.
Während meiner 5 Stunden fühlte ich mich recht gut unterhalten, ein wenig ängstlich bin ich jedoch schon, daß nach längerer Zeit der Wunsch nach mehr Abwechslung aufkommen könnte, auf der anderen Seite habe ich auch immer noch Spaß an der handvoll Karten, durch die ich mich gelegentlich in Half-Life 2-Deathmatch ballere.
Spielmechaniken, die man nicht so häufig zu Gesicht bekommt, wie die "Geisterjagd" (ebenfalls aus dem soliden und seinerzeit etwas zu kurz gekommennen Spiel XIII) hätten TF 2 sicher nicht geschadet.

Screenshot - Team Fortress 2

Ob ein Heavy Weapons Guy auch in einer Schwanensee-Aufführung eine gute Figur machen würde, ist zumindest fraglich - Sprich: Zur Balance kann ich nicht viel sagen, hatte allerdings, wie gesagt, nicht das Gefühl, eine Klasse wäre gänzlich unnütz.. Wie gesagt, a moards Gaudi war es, und, dem Spaß nicht eben abträglich, ein paar schillernde Persönlichkeiten aus der deutschsprachigen Game-Blog-O-Sphäre waren auch dabei, und nun bereue ich es ein wenig, im Herbst nicht etwas mehr Geld für die Orange Box investiert vom Mund abgespart zu haben.. ;)

Author: nille | Permalink | Category: games