Album of the (year, month, whatever)
Es riecht nach Verschwörung!
Die verschworene Gemeinschaft der ultracoolen Musik-Snobs will einfach nicht, daß
wir
Normalsterblichen, die nicht so tolle T-Shirts tragen und uns nicht so glitschiges Geschwurbel
(Obwohl, mal sehen, gleich, weiter unten, versuche ich es auch einmal, kann
doch nicht so schwer sein, braucht man doch nur ein paar -ismen, Name- und
Genredrops, Alliterationen, verdrehte Redewendungen und eine
Ich-lege-mich-nicht-fest-Attitüde für ;) ) wie in den
hippen Musikzeitschriften, die man unbedingt auf dem Wohnzimmertisch
"lässig" herumliegen haben muß (Ich wüßte
nich einmal, welchen Titel ich da wählen sollte),
ihre Musik
hören!
Zumindest nicht sofort, sondern erst, wenn sie sagen können: "Oh,
ja, cooles Album -
im letzten Sommer! Aber das habe ich jetzt soo
oft gehört, daß es mir schon auf die Nerven fällt.".
Anders kann ich mir nicht erklären, daß auf den ganzen Top-,
Short- und Playlisten des Jahres
"Idealism" von Digitalism
nicht oder erst auf Platz 49, Seite 2, hinter Klötzen wie Cross oder
Overpowered, an denen sowieso niemand (Merke: Auch als Musik-Noob immer nach
unten abgrenzen ;D ) vorbei gekommen sein dürfte, unter 'ferner liefen' aufgetaucht ist.
Sei's drum -
Idealism trifft voll meinen Geschmack: Ich liebe es,
wenn eine Band es schafft, verschiedene Stilrichtungen und Tempi auf einer
Scheibe unterzubringen, und zwar so, daß daraus kein Bravo Hits und
auch keine bunte Mischung aus dem Schlimmsten von vorgestern,
übermorgen und heute wird.
Und bei Digitalism paßt es einfach, wie der Arsch aufs Auge. Da ist
alles dabei: Von minimalistisch technoiden Sounds zu verspieltem
Experimental zu Orgelorgien à la Daft Punk zum unvermeidlichen, aber
gelungenen, Electroclash und wieder zurück.
Fazit: Jeder mit einem Hauch von Interesse an elektronischer Musik wird garnicht
anders können als Idealism von der ersten Hör-Sekunde an
mindestens als
das Album der nächsten paar
Jahre Momente anzusehen!!
Daß Track 6 offensichtlich vom DX:IW-Soundtrack geklaut wurde, brauche ich
hier wohl Niemandem erzählen - Ist schließlich glasklar: Wer über
Videogames redet,
kennt natürlich sätliche genreprägenden Titel der letzten Dekaden
in- und auswendig.. Das ist essentiell und hat auch überhaupt nichts
mit Snobismus zu tun. ;)