Kein Kaese
TOJam, genauer gesagt die Website des Toronto Game Jam 2008 verdeutlicht, daß man unbedingt ein Auge auf die Indie-Szene* geworfen haben sollte.
Dort findet man naturgemäß viel Innovation vor, denn, wer mit einem Budget für Öffentlichkeitsarbeit von in der Regel Null Mark und Null Pfennig von sich reden machen will, muß schon etwas mehr zu bieten haben als gesichtslose First-Person-Shooter. Dazu kommt, daß unabhängige Entwickler weder Erfolgs- noch Termindruck ausgesetzt sind, es sei denn, sie wollen es so.
In meinen Augen haben diese Entwickler-Enthusiasten, indem sie ziemlich konsequent das ganz
okaye X360-Gamepad unterstützen (Bills Bande und ihre DirectX-Bibliotheken sind wohl auch nicht ganz unschuldig daran), mehr für die Entwicklung der Plattform PC getan als die ominöse PC-Gaming-Alliance, von der ich nur gehört habe, daß sie existiert.
Die TOJam-Website ist übrigens auch ganz nett, eigentlich schon ein Spiel für sich und eines der seltenen Beispiele für gute Werbung (die kann man nämlich abusen, um die Invasoren länger in der Luft zu halten ;)..
Ach, ja: Dort findet man übrigens auch einen Haufen netter Spiele, die während der 3 Tage langen Un-Competition entstanden sind, z. B.
a game about bouncing, bei dem man dem weißen Kreis mit dem linken Analog-Stick ein wenig anschubsen, mit dem rechten Stick seine gummiartigen Fangarme dirigieren kann, um sich von den schwarzen Kreisen abzustoßen und so den Raketen, die einen eines der drei vorhandenen Leben kosten können, zu entkommen.
oder
flowers of error, das gänzlich mit der Mouse bedient wird. Man zieht die ebenfalls kreisrunde weiße Spielfigur weg von den gelben, bedrohlich auf einen zu fliegenden Kreisen, 'nimmt' eine gelb umrandete Bombe, um sich einen Korridor zwischen den Massen lebensfeindlicher Partikel frei zu sprengen und sammelt deren Überreste in Form verschiedener Buchstaben, die, sofern man nicht so schlecht spielt, wie ich, am Ende einen (möglicher-)weise(n) Spruch ergeben, ein.
*) Im Grunde mag ich dieses Label ja garnicht - Hobbyisten oder Amateure beschreibt den Sachverhalt zwar korrekt, wird der exzeptionellen Arbeit, die einige Spielentwickler leisten, allerdings auch nicht gerecht.. Und das verstände dann wieder niemand.