Auf der Reeperbahn..
Vor ein paar Wochen war ich abends, zusammen mit Felix, in "Europas größtem Arcade":
Vegas World auf der
Reeperbahn 33-35.
Es war nicht viel los - garnichts, um genau zu sein,
außer ein paar versprengten Air-Hockey-Spielern waren wir waren die einzigen Leute weit und breit.
Das war aber auch nicht weiter schlimm, denn es darf stark bezweifelt
werden, daß dieses Etablissement je das größte seiner Art
in Europa war.
Die Atmosphäre kann man deshalb auch als recht gemütlich
bezeichnen und wir waren dann auch ganz froh darüber, daß wir
drinnen waren und die wenigen vorhandenen Geräte etwas Wärme
abgaben, denn draußen spürte man langsam die erste
Herbstkälte.
Kurz nach dem Betreten, als ich den alten ausrangierten, pink gestrichenen
Ami-Hubschrauber sah, hatte ich ein wehmütiges Gefühl, obwohl mir
Arcade-Spielhallen eigentlich zutiefst sympathisch sind. Er erinnerte mich
an den Hubschrauber, aus dem in "Apocalypse Now" die
Playboy-Häschen gehüpft kamen und ich stellte mir vor, wie die
Achtziger Jahre einen alten Club, in dem es Ausschweifungen jener Art gab,
überrollten, sämtliches Interieur - bis auf den Heli - ausgeräumt
und durch Arcade-Automaten ersetzt wurde.
Wie gesagt, die Auswahl an Spielen ist dürftig und die Geräte sind
alt (nicht im Sinne von Retro-alt, sondern
eingebrannter-Bildschirm-und-abgenutzte-Controller-alt), teuer und die
Auswahl orientiert sich stark an Laufkundschaft.
Wir haben es also recht kurz und für unseren Geldbeutel schmerzlos (1
€/Spiel) gehalten, eine Runde Tekken Tag Tournament, Sega-Rally und nen
Lightgun-Shooter gespielt. Der Rest der Automaten waren Flipper, diverse
andere Rennspiele und Shooter, Dance Dance Revolution, Air Hockey, kuriose
Jahrmarkt-Spiele in Form verschiedener Punching-Balls, eine Ski-Simulation
und sogar ein Solitaire-Kabinett, um die wir ob der hohen Preise und unserer
bitteren Enttäuschung darüber, daß es kein einziges klassisches
Arcade-Spiel wie PacMan, Galaga usf. gab, gleich einen Bogen machten
und nicht lang im Geschäft verweilten.
Der Abend war wirklich ernüchternd und kann eigentlich nicht zur
Nachahmung empfohlen werden!
Wenn man sich sowieso in der Gegend befindet, lohnt sich vielleicht ein
kurzer Abstecher, um auf die wenigen, nicht spielbaren
Ausstellungsstücke, wie den Einarmigen Banditen, das alte japanische
Glücksspiel-Gerät oder den Flugsimulator aus den 80ern einen Blick
zu werfen - Man kann sie sich aber auch auf den beiden Fotos unten anssehen.
Zu schade, daß man sich nicht auf retro-affines Publikum
spezialisiert, einige Geräte aus der "guten alten Zeit"
anschafft und die Preise drastisch senkt - Dann wäre der Laden bestimmt
ab und an rappelvoll!